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Württembergische Staatstheater und „Maker City“ Stuttgart, Interimsspielstätte

Visualisierung: Filippo Bolognese Images
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Abbildung: heinlewischer

Temporär und modular

Das Motiv der temporären Spielstätte wird zum Leitgedanken des architektonischen Entwurfs. Die drei durch eine Magistrale miteinander verbundenen Baukörper sind als modulares System mit fließenden Übergängen zwischen Gebäude und Außenraum konzipiert, was vielfältige Raumbeziehungen und eine hohe Nutzungsflexibilität ermöglicht. Der Neubau erfüllt damit nicht nur die Funktion einer Spielstätte sondern wird zum Kommunikationsraum für ein breites Publikum.

Der Baukörper der Interimsoper wird als städtebaulich prägnanter Baustein entwickelt. Ein südlich vorgelagerter Freiraum bildet mit dem angrenzenden Kulturboulevard der Wagenhallen das Entree der neuen Spielstätte. Hier können Begegnungen zwischen den unterschiedlichen kulturellen Nutzungen geschehen und Synergien entstehen.

Das Gebäude ist durch drei hintereinander liegende Schichten definiert. Der geschlossene Kubus des Zuschauerraums wird von einer Zwischenzone mit Galerien und Erschließungsebenen umgeben. An der freigestellten Stahltragstruktur befestigte Vorhänge dienen dem sommerlichen Wärmeschutz und als Flächen für LED-Projektionen und hinterleuchtete Bilder und Typographien mit Inhalten des aktuellen Spielplans.

Sie transportieren das eigentlich nicht Sichtbare aus dem geschlossenen Zuschauerraum nach außen und stellen so die Vielfalt der Produktionen der Württembergischen Staatstheater dar. Das wechselnde Erscheinungsbild unterstreicht das Vorübergehende und Interimistische. Das Gebäude selbst wird zur Bühne und damit zu einem besonderen, identifikativen Ort.

Durch den modularen Aufbau, die Art der Konstruktion und die Verwendung von nachhaltigen Materialien können nicht mehr benötigte Gebäudeteile nach dem Nutzungsende als Spielstätte einfach zurückgebaut und weiterverwendet werden.

Die Jury würdigte besonders die klare städtebauliche Setzung, die offene experimentelle Architektur und den hohen innovativen Zugang bezogen auf die geforderte Nutzungsvielfalt.

Auslober
Landeshauptstadt Stuttgart
Entscheidung
Juni 2023
Zusammenarbeit
mit Mayer-Vorfelder Dinkelacker Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Sindelfingen und Müller-BBM Building Solutions, Planegg
Art des Wettbewerbs
Hochbaulicher Realisierungswettbewerb
Ergebnis
2. Preis
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